Echte Schlüsselblume

Lat. Primulaveris (Primus = der Erste, ver = Frühling, > Kleiner Erstling des Frühlings). Im schwäbischen Volksmund „Badenga“ genannt.
Blütezeit: März-Mai
Echte SchlüsselblumeSchon Hildegard v. Bingen nennt die Echte Schlüsselblume Himmel- schlüssel und so wird sie auch heute noch genannt. Angeblich verlor Petrus seinen Schlüsselbund. Es gibt auch noch eine andere Sage zur Schlüsselblume: Eines Tages hütete ein junger Hirte seine Schafe bei einem Felsen. Da erschien ihm eine weiße Jungfrau und schenkte ihm eine Schlüsselblume mit den Worten: „Damit kannst du den Felsen aufschließen. Drinnen wirst du Schätze finden. Aber vergiss das Beste nicht!“ Gleich nachdem die Jungfrau verschwunden war, versuchte der Hirte sein Glück. Mit der Schlüsselblume berührte er den Felsen und – siehe da – die Felswand öffnete sich und brachte wunderbare Schätze hervor. Gold, Silber und Edelsteine blitzten ihm entgegen. Berauscht vor Glück füllte er seine Taschen. Doch die Schlüsselblume ließ er achtlos liegen. Aber ohne diese konnte er die Felswand nie wieder öffnen.  Das Beste hatte er nämlich vergessen.
Die Echte Schlüsselblume steht unter Naturschutz, deshalb darf die Wurzel nicht ausgegraben werden. Blätter und Blüten dürfen gesammelt werden.
Heilwirkung: schleimlösend, krampflösend, blutreinigend, blutstillend, beruhigend, entzündungshemmend, harntreibend, schmerzlindernd, schweißtreibend
Anwendungsgebiete: Husten, Bronchitis, Fieber, Schnupfen, Hals-, Rachen-, Mundschleimhaut- und Kehlkopfentzündung, Lungenentzündung, Vitamin C-Mangel, Verstopfung, Gicht, Rheuma, Herzschwäche, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
Verwendete Pflanzenteile: Wurzel, Blüten
Anwendungsart: Tee, Schlafkissen

Altes Wissen

Schon im 16. Jhd. verordnete der Arzt und Botaniker Tabernaemontanus die Schlüsselblume als Heilpflanze bei Nasennebenhöhlenentzündung. Nur nannte er diese Krankheit Blödhaupt, Gehirnverschleimung und verstopfte Nerven. Wie treffend hat er doch damals die Symptome beschrieben.