Tollkirsche

Tollkirsche

Tollkirsche= Atropabelladonna

Benannt nach der griechischen Schicksalsgöttin Atropos, die den Lebensfaden durchgeschnitten und somit das Lebensende der Menschen bestimmt hat.
Andere Namen für die Tollkirsche sind Teufelsbeere, Teufelskirsche, Wolfsbeere oder Hexenbeere.

Blütezeit:  Juni – August

ACHTUNG!! Die Tollkirsche enthält giftige Alkaloide und ist auf keinen Fall zur Selbstbehandlung geeignet! Die Früchte der Tollkirsche sehen nicht nur verlockend aus, sie schmecken auch nicht unbedingt schlecht. Gerade deshalb gilt die Tollkirsche als besonders gefährlich und Kinder sollten sie früh kennenlernen. Schon nach dem Verzehr weniger Beeren sollte der Arzt gerufen werden. Anfangs fällt man in einen rauschartigen Zustand. Doch bald darauf muss mit Erbrechen, Herzrasen, Wahnvorstellungen und sogar Kreislaufkollaps und Atemnot gerechnet werden!!

Im Mittelalter verwendeten Frauen die Tollkirsche als Schönheitsmittel. Nach einer geringen Dosis erweiterten sich die Pupillen, die Frauen bekamen große, glänzende Augen. Das machte sie zu schönen Frauen (bellaDonna). Doch eine zu hohe Dosis bewirkte das Gegenteil. Der Wahnzustand  führte dazu, dass die „bellaDonnen“ toll  wurden und als Hexen auf dem Scheiterhaufen landeten. Auch war die Tollkirsche im Mittelalter ein wichtiger Bestandteil in Hexentränken und Hexensalben und hin und wieder wurde sie als Mordgift (erfolgreich) eingesetzt.
Heute wird Belladonna in der Homöopathie bei Fieber, Kopfschmerzen, akuten Entzündungen und kolikartigen Schmerzen eingesetzt.

Tollkirsche und Walpurgisnacht

In der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht, vertreiben die germanischen Götter Wotan und Freya die Winter-Dämonen und zeugen den Frühling. Hexen reiben sich mit Hexensalbe ein. Diese wird aus Auszügen der Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel und Schierling gewonnen und dient als Flugsalbe. Dann reiten sie auf Besen, Mistgabeln, Schweinen und Böcken auf dem Brocken im Harz um die nächtlichen Freudenfeuer und feiern die Ankunft des Frühlings.

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