Pfaffenhütchen – Giftpflanze des Jahres 2006
Im Volksmund auch Spindelstrauch oder Rotkehlchenbrot genannt.
Blütezeit: Mai – Juli
Der Name „Pfaffenhütchen“ entstand deshalb, weil die Früchte einer Bischofsmütze ähnlich sehen. Die Früchte sind sehr giftig. Schon der Verzehr von wenigen Früchten kann zu Koliken, Krämpfen, Kreislaufkollaps, Leber- und Nierenschäden und Durchfall führen. Offensichtlich verlieren die Früchte nach dem ersten Frost ihre giftigen Bitterstoffe. Für Rotkehlchen, Star und Seidenschwanz sind sie ein begehrtes Winterfutter.
Im Mittelalter wurde das Pfaffenhütchen auch als Heilmittel bei Kopfschmerzen, Blasenentzündung, als Abführmittel und zur Wundheilung angewendet. Damals waren aber die schädlichen Nebenwirkungen noch nicht bekannt. Bis in die Neuzeit wurden die Früchte getrocknet, pulverisiert und zur Insektenvernichtung verwendet. Sie vertrieben Läuse, Zecken, Krätzemilben und andere Plagegeister.
Das zähe Holz eignet sich für Drechsel- und Schnitzarbeiten. Früher wurden Spindeln (daher auch der Name Spindelstrauch), Orgelpfeifen, Schuhnägel und Stricknadeln hergestellt. Köhler brannten für Schüler wertvolle Zeichenkohle aus dem Holz.