Arzneipflanze des Jahres 2014
Mit Beginn der kalten Jahreszeit, kommt sicher bei dem Einen oder Anderen der Spitzwegerich zum Einsatz. Deshalb wollen wir den November mit dieser Heilpflanze beginnen.
Blütezeit: Mai – September
Heilwirkung: entzündungshemmend, juckreizlindernd, abschwellend, blutstillend, reizmildernd, schleimlösend
Anwendungsgebiete: Insektenstiche, Brennnesselquaddeln, kleinere Verletzungen, Schürfwunden, Husten, Bronchitis, Reizhusten, Schleimhautentzündungen im Mund-, Rachen-, Magen- und Darmbereich
Anwendungsart: Tee, Blätterauflage, Sirup
Der Einsatz von Spitzwegerich als Wundheilmittel lässt sich bis in die Steinzeit zurückverfolgen. Auch von den Assyrern weiß man, dass sie die Blätter bei Schwellungen auflegten. Im Mittelalter wurde Spitzwegerich innerlich und äußerlich bei verschiedenen Krankheiten angewendet, z.B. als blutstillende Kompresse, mit Honig vermischt zur Reinigung von Wunden, bei Mundschleimhautentzündung, Zahngeschwüren oder Entzündungen an Nase und Augen.
Heute kennt man auch die antibiotische Wirkung des Spitzwegerichs, die Bakterien so intensiv hemmt, dass die Wirkung der frischen Blätter sogar mit Penicillin verglichen werden kann. Deshalb therapierten viele Ärzte im Zweiten Weltkrieg infizierte Wunden mit Zubereitungen aus Spitzwegerich, wenn sie kein Penicillin zur Hand hatten.
Spitzwegerich kann auch als „Notpflaster“ angewendet werden. Bei juckenden Insektenstichen oder Brennnesselquaddeln, bei kleineren Schnittverletzungen oder Schürfwunden werden frische Blätter des Spitzwegerichs so lange zwischen den Fingern geknetet und zerrieben bis man den Pflanzensaft ausquetschen kann. Dieser Pflanzensaft wird auf die verletzte Hautstelle getupft (wirkt entzündungshemmend, blutstillend, abschwellend und lindert den unangenehmen Juckreiz).