An einem lauen Sommerabend ging Bischof Paulinus von Nola betend über eine Wiese. Als er Gott um ein Zeichen bat, hörte er leise die Glockenblumen klingen. Angeblich soll ihn das dazu inspiriert haben, die Kirchenglocken zu erfinden, denn seither rufen die Kirchenglocken zur Andacht.
Es ist nicht bekannt, woher diese nette Geschichte stammt, aber könnten die Glockenblumen nicht wirklich Modell für die Kirchenglocken gestanden haben?
Im frühen Volksglauben war es jedenfalls verboten, Glockenblumen zu pflücken, da sonst ein schlimmes Gewitter aufziehen würde und Haus und Hof nicht vor Blitzeinschlag geschützt wären. Daher stammen auch die schwäbischen Namen Donnerglogg und Wetterglogg. Tatsächlich läuteten früher bei herannahendem Unwetter die Kirchenglocken
Knäuel-Glockenblume
Blütezeit: Juni – September
Schwäbischer Name: Büschelschell
Die Knäuel-Glockenblume gilt in Deutschland zwar noch als ungefährdet, aber sie steht mittlerweile auf fast allen Roten Listen der einzelnen Bundesländer. In Hessen gilt sie als „Gefährdet – RL3“.
Rundblättrige Glockenblume
Blütezeit: Juni – Oktober
Schwäbische Namen: Kleines Glöggle, Grasglöggle, Wiesenglöggle
Wiesen-Glockenblume
Blütezeit: Mai – September
Schwäbischer Name: Wieseglogg
Bei manchen Blütenpflanzen, wie z.B. der Wiesen-Glockenblume, ist der Trichter sehr lang. Da Insekten nicht gerne ins Dunkle laufen, ist der Blütengrund deutlich heller.
Acker-Glockenblume
Blütezeit: Juni – September
Schwäbische Namen: Rotzglogg oder Mausohr