Blütezeit:  April – Juni

Im Volksmund auch
„Heil aller Schäden“,
„Steh auf und geh weg“ oder
„Allerweltsheil“ genannt.

Der Ehrenpreis ist eine sehr vielseitige Heilpflanze. Er wurde schon im Mittelalter bei Pest, Aussatz, Syphilis und Mutterkornvergiftung verwendet. Dazu stellten Heilkundige Antoniusbalsam her, der aus 14 Kräuter bestand. Darunter auch der Ehrenpreis.
Matthias Grünewald malte diese 14 Kräuter auf den linken Flügel des Isenheimer Altars.

In einem alten Spruch heißt es:

Trinkt Ehrenpreis und Bibernell  –
dann sterbt ihr nicht so schnell.

Maria Treben schreibt in ihrem Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“, dass schon die Römer von seiner Heilkraft überzeugt waren. Wenn sie einem Bekannten ein besonderes Kompliment machen wollten, sagten sie, er hätte so viele gute Eigenschaften wie der hochgepriesene Ehrenpreis.

Heilwirkung: beruhigend, blutreinigend, harntreibend, schleimlösend, schweißtreibend, stoffwechselanregend, entzündungshemmend

Anwendungsgebiete: Erkältung, Husten, Bronchitis, Schnupfen, Halsentzündung, Heiserkeit, Magenschwäche, Appetitlosigkeit, Durchfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Rheuma, Gicht, Blasenentzündung, Hautprobleme, Akne, Ekzeme, Juckreiz, Verbrennungen, Wunden

Verwendete Pflanzenteile: blühendes Kraut

Anwendungsart: Tee zur äußeren Anwendung, Waschungen, Umschläge, Sitzbäder, Creme, innerlich als Mischtee, da der pure Ehrenpreis sehr bitter schmeckt

Kräuterküche: die zarten Blätter und Triebspitzen eignen sich zum Verfeinern von Salat, Suppen und Eierspeisen oder zur Dekoration von Desserts und Quarkspeisen

Rezept für Ehrenpreis-Nudeln:

30g frische Ehrenpreisblüten und einige junge Blättchen Gundermann fein hacken und mit
200g Dinkelmehl
1 Ei
3 Eigelb
1 EL Olivenöl und
etwas Salz zu einem Nudelteig verarbeiten.
Den Teig 1 Std. ruhen lassen, anschließend dünn ausrollen, in fingerdicke Streifen schneiden und in einer Gemüsebrühe 5 Min. ziehen lassen. Mit wenig Butter abschmelzen, dann mit Parmesan und frischen Ehrenpreisblüten bestreuen.